Von Photovoltaikanlagen können im Brandfall Gefahren ausgehen. Dafür ist vor allem die zwischen 100 und 1000 Volt betragende Spannung der Gleichspannungsleitung verantwortlich. „Leider sind alle Photovoltaikanlagen aufgrund der Örtlichkeit anders angelegt – wir wissen nicht, wo sich die Gleichspannungsleitung befindet", sagt Filderstadts Stadtbrandmeister Jochen Thorns und präsentiert gleich eine Lösung: die Info-Karte „Feuerwehr-Info Photovoltaikanlage".
Um der Feuerwehr im Fall eines Brandes eines mit einer Photovoltaikanlage ausgestatteten Gebäudes das Vorgehen und damit die Löscharbeiten zu erleichtern, sollten alle Gebäude in Filderstadt, die über eine Photovoltaikanlage verfügen, mit der Info-Karte "Feuerwehr-Info Photovoltaikanlage" ausgerüstet sein. Dadurch erhält der Feuerwehreinsatzleiter alle für ihn notwendigen Informationen - die Löscharbeiten können zielgerichteter und schneller durchgeführt werden.
Die Auswahl der Informationen auf der Karte erfolgte aufgrund der Einsatzerfahrungen der Filderstädter Feuerwehr. So werden nicht nur die technischen Daten der Photovoltaikanlagen wie Spannung, Verschaltung oder Dachlast abgefragt, sondern in einer Skizze sollen auch die Leitungsführung und die Einbauorte der Anlagenkomponenten dargestellt werden.
Die Info-Karte kann kostenlos im Internet unter www.feuerwehr-filderstadt.de (Rubrik: Photovoltaik) heruntergeladen werden. Sie sollte vom Anlagenbetreiber (ggf. zusammen mit dem Errichter der Anlage) ausgefüllt werden und dann wieder an die Feuerwehr gemailt werden. Die fertigen Info-Karten übernimmt die Feuerwehr dann in die Einsatzunterlagen.
Die Anregung zur Entwicklung der Info-Karte kam von Beate Hörz vom Gemüsehof Hörz in Bonlanden. Zusammen mit dem Planer der dortigen Photovoltaikanlage, der Nürtinger Firma Re-enco, wurde ein erster Prototyp entwickelt, den die Feuerwehr Filderstadt dann weiterentwickelt und auf die Praxisanforderungen angepasst hat. Folglich hat der Gemüsehof Hörz auch die erste Info-Karte „in Betrieb genommen".
Zusätzlich zur ausgefüllten Info-Karte, die an die Feuerwehr Filderstadt gemailt wird, soll auch eine ausgefüllte Karte gut sichtbar an dem betreffenden Gebäude hinterlegt werden, z. B. in einer Halterung auf der Rückseite des Photovoltaik-Displays, am Wechselrichter/Freischaltstelle, am Photovoltaik-Feuerwehrschalter, am Hauseingang oder an der Brandmelderzentrale/Feuerwehranlaufstelle. Sofern das mit der Photovoltaikanlage ausgestattete Objekt über einen baurechtlich geforderten Feuerwehrplan nach DIN 14095 verfügt oder es einen Feuerwehreinsatzplan gibt, sollte die Karte in diesen aufgenommen werden. „Uns ist wichtig, dass diese Info-Karte nicht nur für große Photovoltaikanlagen ausgefüllt wird, sondern vor allem auch für die zahlreichen Kleinanlagen auf privaten Wohnhäusern" sagt Stadtbrandmeister Thorns.
Außerdem wird allen Betreibern von Photovoltaikanlagen die deutliche Kennzeichnung des Gebäudes mit dem Hinweisschild "PV-Anlage" und der Einbau eines so genannten Photovoltaik-Feuerwehrschalters - unabhängig von der Höhe der Gleichspannung - empfohlen. Dieser Schalter schließt die Photovoltaikanlage kurz und sorgt so dafür, dass auch zwischen den Photovoltaikmodulen und der Freischaltstelle am Wechselrichter keine gefährliche Gleichspannung anliegt, welche den Feuerwehreinsatz behindern kann. Auf dem Markt werden verschiedene Ausführungen dieser Schalter angeboten.
Die Info-Karte „Feuerwehr-Info Photovoltaik" ist auch Thema der SWR-Sendung „Odysso", die der SWR bei der Feuerwehr Filderstadt drehte. Sendetermin: Donnerstag, 20. Januar 2011, ab 22 Uhr.
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